Landschaftsschutzgebiet (LSG) oder Naturschutzgebiet (NSG) - wenn Quoten aus Brüssel zur Belastung für eine Region werden.
Zerstört der Naturschutz eine Landschaft?
Der Bundesrepublik Deutschland fällt es, als dicht besiedeltes Industrieland, schwer, die Brüsseler Quoten zur Ausweisung von Naturschutzgebieten (NSG) zu erfüllen. Daher sollen Landschaftsschutzgebiete (LSG) zu Naturschutzgebieten (NSG) umgewandelt werden. So auch das LSG Estetal.
Klingt im ersten Moment gut ...... aber ist es das auch?
Worum geht es, welches Gebiet genau ist betroffen?
Das Estetal zwischen Moisburg und Buxtehude ist bisher als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Das bedeutet in Kurzform - es ist eine moderate landwirtschaftliche Bewirtschaftung erlaubt, alle Handlungen, die den Charakter des Gebietes verändern oder dem Schutzzweck zuwiderlaufen, sind jedoch verboten. Durch die Beweidung und das Mähen der Wiesen wird eben dieser Charakter der typischen offenen Wiesenlandschaft erhalten, wie man es in größerem Umfang aus der Lüneburger Heide kennt, die ohne Mahd und Beweidung in kürzester Zeit verbuschen würde.
Was bedeutet die Umwandlung in ein Naturschutzgebiet - wieder in Kurzform: Einflussnahme auf oder Veränderung der Landschaft des ausgewiesenen Gebietes sind verboten. Egal, ob sich eine Landschaft zum positivem oder negativem verändert, es darf nicht eingegriffen werden. Klingt gut und macht Sinn, aber nicht immer!
Durch die Umwandlung in ein NSG werden die Möglichkeiten einer landwirtschaftlichen Nutzung der Mähwiesen und des Weidelandes erheblich eingeschränkt. Es müssen Viehbestände reduziert werden, da kein Qualitätsfutter erzeugt werden kann und der dann zulässige Besatz der Weideflächen unter der derzeitigen Nutzung liegt. Die zwangsläufige Folge wäre die Aufgabe von Betrieben. Außerdem werden private Grundstücke im ausgewiesenen Gebiet dramatisch entwertet.
Durch die zu erwartende Veränderung der Landschaft und vorgegebener Einschränkung im NSG für Erholungssuchende ist ebeso eine Reduktion des Freizeitwertes der Landschaft zu erwarten, mit entsprechenden Folgen für den Tourismus in der Regin.
Was geschieht im Detail? Was passiert, wenn man eine kleine Fläche Feuchtwiesen sich selbst überlässt?
Wie es sich im Auetal in Horneburg beobachten lässt, entsteht ein eintöniger eingeschränkter Lebensraum Wildnis aus Feuchtigkeit liebenden Pflanzen wie Weiden, Erlen, Schilf und sauren Gräsern. In solcher Umgebung nimmt die Vielfalt der dort lebenden Tiere und Pflanzen tendenziell ab.
Das Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege finden Sie hier: BNatSchG
Im Folgenden eine Bildergalerie, wohin es führt ein LSG in ein NSG umzuwidmen. In den Flurkarten sind die Aufnahmeorte der einzelnen Bilder zu finden.
Bild 1 |
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Moorwiese im bewirtschaftetem Zustand am 29.9.2018
Die Wiese wurde kürzlich gemäht
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Bild 2 |
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Moorwiese in bewirtschaftetem Zustand am 29.09.2018
Die Wiese wird ca. 3x im Jahr gemäht, letzte Mahd Anfang August. Zu erkennen ist beginnendes deutliches Reetwachstum
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Bild 3 |
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Verbuschung durch Reet- und Binsenbewuchs im Hintergrund nach Aufgabe der Bewirtschaftung. Vormals handelte es sich um eine Wiese wie im Vordergrund. |
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Bild 4 |
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Bildausschnitt aus Bild 3 - letzte Mahd vor ca. 9 Jahren. Im Vordergrund Reet, dahinter Verbuschung |
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Bild 5 |
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Im Hintergund alte Moorwiese, letzte Bewirtschaftung vor ca. 18 Jahren |
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Bild 6 |
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Im Hintergund alte Moorwiese, letzte Bewirtschaftung vor ca. 18 Jahren |
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Bild 7 |
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Im Hintergund alte Moorwiese, letzte Bewirtschaftung vor ca. 18 Jahren |
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Bild 8 |
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Ehemalige Moorwiese, letzte Bewirtschaftung vor ca. 18 Jahren |
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Bild 9 |
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Alte Moorwiese, Selbstaufwuchs (auf festem Boden) |
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Bild 10 |
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Alte Moorwiese, Selbstaufwuchs (auf festem Boden) |
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Bild 11 |
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Neuwiesen, total zugewachsene Zuwegung für Estewiesen |
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Bidl 12 |
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Neuwiesen, 1961 bepflanzt (Papeln, Erlen, Fichten) |
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Bild 13 |
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Neuwiesen, 1961 bepflanzt (Papeln, Erlen, Fichten) |
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Bild 14 |
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Neuwiesen, Verbuschung durch Erlen, Hinergrund Este. |
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Bild 15 |
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Hausweide, Hintergrund Este, letzte Bewirtschaftung vor ca. 3 Jahren. Zu erkennen ist eine beginnende starke Verbuschung mit Erlen. |
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Bild 16 |
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Hausweide, Hintergrund Este, letzte Bewirtschaftung vor ca. 3 Jahren. Zu erkennen ist eine beginnende starke Verbuschung mit Erlen. |
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Bild 17 |
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Heimbrucher Moor, im Hintergrund Aufpflanzung aus 1961. Vorne Buschaufwuchs auf der ehemalieg Hausweide. |
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Bild 18 |
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Heimbrucher Moor, hinter der Este ehemalige Wiese, Ottenser Gebiet. Diese wurde ca. 10 Jahre nicht mehr bewirtschaftet.
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Bild 19 |
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Heimbruch hinter dem Badeteich, die ehemalige Mähweide wurde ca. 5 Jahre nicht bewirtschaftet. |
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Bild 20 |
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Heimbruch hinter dem Badeteich, die ehemalige Mähweide wurde ca. 5 Jahre nicht bewirtschaftet. |
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Bild 21 |
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Derzeitige Kulturlandschaft, zweimalige Mahd.
Im Vordergrund Binsen, rechts Schilf
(Ottensen, Nindorf, Heimbruch)
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Derzeitige Kulturlandschaft
Wiesen und Weidewirtschaft
(Ottensen, Nindorf, Heimbruch)
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Bild 23 |
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Derzeitige Kulturlandschaft
Wiesen und Weidewirtschaft
(Ottensen, Nindorf, Heimbruch)
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Bild 24 |
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Wiesen mit Drainage |
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Bild 25 |
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Weidelandschaft |
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Alte Este (Heimbruch) |
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Neue Este ab 1919 (Heimbruch/Ottensen/Nindorf) |
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Bild 28 |
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Zustand der in Karten ab 1842 eingetragenen Zufahrts- und Wanderwege (Moorwiesen Ottensen)
Wege seit dem Jahr 2000 nicht mehr befahr und nur eingeschränkt begehbar.
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